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WhatsApp ist mit 1,5 Milliarden Nutzer der populärsten Messenger Dienst weltweit. Auch in den meisten europäischen Ländern ist es die meistgenutzte Messenger Plattform. Mittlerweile ist WhatsApp eine der Hauptsäulen von Facebook und neben dem Facebook Messenger die wichtigste Messenger App. In Deutschland ist WhatsApp die meist genutzte Messenger App. Ein Großteil der Deutschen nutzt die App täglich. Damit wird sie deutlich häufiger genutzt als das soziale Netzwerk des Mutterkonzerns, Facebook. Doch es ist an der Zeit einen genaueren Blick auf die Nutzer und vor allem das Verhalten der Nutzer in Deutschland zu werfen. 

Die Geschichte von WhatsApp - von einer gescheiterten Bewerbung zu der größten M&A Transaktion im Tech Sektor aller Zeiten 

Die beiden Gründer von WhatsApp, Brian Acton und Jan Koum, hätten sich wohl 2009 kaum Träumen lassen, dass sie in 5 Jahren als die Gründer einer der wertvollsten M&A Transaktion im Tech Sektor in die Geschichte eingehen werden. Die beiden waren bis 2007 bei Yahoo beschäftig. Zuvor hatte Brian Acton in Stanford studiert und Jan Koum sich von einem Kind russischer Einwanderer zu einem Softwareentwickler hochgearbeitet. Beide haben sich bei der Arbeit für Yahoo kennengelernt und angefreundet. Nachdem beide im September 2007 bei Yahoo gekündigt hatten, begaben sie sich auf eine Reise nach Südamerika. Interessanterweise bewarben sich beide während dieser Reise etwa zeitgleich bei dem neu gegründeten sozialen Netzwerk Facebook und beide wurden abgelehnt.

Nach ihrer Rückkehr entdeckten sie ein neues mobiles Endgerät, das erste iPhone von Apple. Beide sahen das Potential des neu gegründeten App Stores und beschlossen eine App zu entwickeln die es den Nutzern ermöglicht sich auszutauschen. So wurde am 24. Februar 2009 WhatsApp gegründet. Im selben Jahr führte Apple auf seinem iOS System Push-Mitteilungen ein. Dies führte zur Veröffentlichung von WhatsApp 2.0, interessanterweise die erste Version in welcher es Nutzern möglich war Instant Messages untereinander auszutauschen. Die Nutzung von WhatsApp stieg ab dem Zeitpunkt stetig an, so gelang es zum Beispiel innerhalb kürzester 250.00 neue WhatsApp Nutzer zu gewinnen. Ab Dezember 2009 war es möglich Bilder via WhatsApp zu schicken, dies führte zu einem weiteren Anstieg der Nutzerzahlen, da zu diesem Zeitpunkt ein Versand von Bildern lediglich über den MMS Standard möglich war. Im Jahr 2011 war WhatsApp dann erstmals unter den 20 Applikationen, welche am häufigsten aus dem Apple Appstore heruntergeladen wurden.Im Januar  2014 hatte WhatsApp schließlich 430 Millionen Nutzer und wurde mit 1,5 Mrd. Euro bewertet. Dies war aus Sicht von Facebook der richtige Zeitpunkt um einzusteigen und Facebook übernahm WhatsApp für 19 Milliarden Euro. Diese Transaktion erregte damals viel Aufmerksamkeit, da es eine unglaubliche Summe für ein Unternehmen war, welches erst 5 Jahre auf dem Markt war. 

Die Entwicklung der WhatsApp Nutzer 

Wie viele Nutzer hat WhatsApp? Diese relativ einfache Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Zuerst muss einmal die Frage beantwortet werden: Was sind Nutzer überhaupt beziehungsweise ab wann sprechen wir von einem Nutzer? 

Grundsätzlich gibt es hier drei verschiedene Parameter die man betrachten kann; Die Anzahl der Downloads der App, die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer und die Anzahl der täglich aktiven Nutzer. Die erstere Zahl gibt zwar einen guten Überblick über die Beliebtheit der App, jedoch leider keinen darüber wie stark die App letzten Endes genutzt wird. 

Im Allgemeinen wird die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer (MAUs) als guter Index für die tatsächliche Anzahl an Nutzern genommen. Hier gelangen wir nun zu dem nächsten Problem. Während für die Anzahl der Downloads regelmäßig vom Google Playstore und dem AppStore veröffentlicht werden, werden die MAUs, jene sind lediglich Facebook bekannt, nur in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht. Statista liefert hierzu eine sehr gute Übersicht. Zwischen Januar 2014 also kurz vor der Übernahmen und Dezember 2017, der letzten größeren Veröffentlichung von MAUs, stieg die Anzahl der Nutzer von 430 Millionen auf 1,5 Mrd. Nutzer. Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg auch im Vergleich mit den Konkurrenten Facebook Messenger, Viber, Telegram, WeChat, Kik und Threema.  

*Zahlen für WhatsApp in Q3 18 aus Q1 18; Für Q3 18 keine Daten für FB Messenger vorhanden; Quelle: Statista, eigene Darstellung 

Man kann erkennen, dass aktuell lediglich WeChat und Facebook Messenger mehr als eine Milliarde Nutzer haben. Damit liegt WhatsApp weit vor seinen Konkurrenten außerhalb des Facebook Konzerns, beim Facebook Messenger ist zusätzlich zu bedenken, dass quasi jeder Facebook Nutzer gezwungen ist ihn zu installieren und ihn daher auch nutzt. 

WhatsApp Nutzer in Deutschland 

Da Facebook, wie oben beschrieben, nur Daten für die weltweite Nutzung veröffentlicht, liegen leider keine offiziellen Nutzerzahlen für Deutschland vor. Dennoch kann man einige Schlüsse aus repräsentativen Umfragen ziehen. So kommen Studien von ARD/ZDF und Bitkom zu dem Ergebnis, dass 81% der deutschen Internetnutzer in den letzten 3 Monaten WhatsApp genutzt hat. Ebenfalls kommt man zu dem Ergebnis, dass 97,5% der 18-29 Jährigen WhatsApp regelmäßig nutzen, 92,7% der 30-49 Jährigen und noch stattliche 78,6% der 50 bis 69 Jährigen. Diese Zahlen zeigen, dass WhatsApp der dominierende Messenger in Deutschland ist und damit auch eine führende Rolle in den sozialen Medien einnimmt. Eine weitere Studie des Bundesverband Digitale Wirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass 66% der Deutschen mindestens täglich WhatsApp nutzen. 

Auch interessant ist, wie deutsche Nutzer WhatsApp und andere Messenger Dienste nutzen. So versenden zum Beispiel Frauen etwas häufiger Sprachnachrichten als Männer und jüngere Menschen verwenden Sprachnachrichten ebenfalls deutlich häufiger als ältere Menschen. Interessant ist hier auch, dass es tatsächlich laut einer weiteren Studie des Bundesverband Digitale Wirtschaft einen unterschied zwischen West und Ostdeutschland gibt. So versenden Westdeutsche im Durchschnitt eher Sprachnachrichten an Arbeitskollegen, Ostdeutsche eher an Freunde und Familie. Auch sehen Ostdeutsche das Abhören der Sprachnachricht tendenziell weniger problematisch an als Westdeutsche. 

Wie kann ich WhatsApp für mein Unternehmen nutzen?

Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten WhatsApp kommerziell zu nutzen. So ist es zum Beispiel möglich im Rahmen des Messenger Marketing WhatsApp Newsletter zu verschicken. Doch leider wird das WhatsApp Marketing, zumindest in der gegenwärtigen Form, bald nicht mehr möglich sein, da Facebook seine AGBs ändern wird und daher voraussichtlich im Dezember 2019 der Versand von Newslettern nicht mehr möglich sein wird. Eine genaue Übersicht über WhatsApp Newsletter ist hier zu finden. Ab dann soll über WhatsApp hauptsächlich Kundensupport abgewickelt werden. 

Da ab Dezember 2019 nur noch die Möglichkeit bestehen wird, vom Nutzer in­i­ti­ie­rte Unterhaltungen zu führen, bietet es sich an Kunden Service/Support über WhatsApp anzubieten. Eine gute Möglichkeit dies abzuwickeln ist es einen Chatbot zu nutzen, um die Customer Support Anfragen abzuwickeln. Dieser Customer Support Bot kann dann zum Beispiel Informationen wie Defekte oder Gründe für Retouren abfragen. Auch können mithilfe dieses WhatsApp Bot Informationen wie Veränderungen von Kaufpreisen oder Verfügbarkeiten von Produkten übermittelt werden. Es ist zu erkennen, es gibt viele Möglichkeiten einen WhatsApp Chatbot einzusetzen. Eine kleine Übersicht was bei der Erstellung eines WhatsApp Bots zu beachten ist gibt es hier. In jeden Fall kann ein Chatbot bietet eine Vielzahl von Anwendungsfällen und kann vielseitig genutzt werden um das Kundenerlebnis zu steigern. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit einen Facebook Messenger Chatbot zu nutzen, welcher über den Facebook Messenger läuft. Diesen Kanal wird Facebook weiterhin für eine kommerzielle Nutzung behalten. Daher wird es hier weiterhin möglich sein, jede Form des Messenger Marketings zu betreiben. 

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